Henry Purcell
1659-1695
Prelude g-Moll für Violine solo
Triosonate g-Moll 
für Violine, Viola da gamba und B.c.
Georg Friedrich Händel
1685-1759
 
Sonate g-Moll für Viola da gamba und B.c.
HWV 364b
Larghetto - Allegro
Adagio - Allegro
William Young
Ca. 1610-1662
Sonate d-Moll für Violine, Viola da gamba und B.c.	
(GB-DRc ms. D.2)
John Wilson
1595-1674
Fantasies für Theorbe solo 
John Jenkins
1592-1678
Fantasia-Suite g-Moll 
für Violine, Viola da gamba und B.c.
(Durham, D2/18)
Fantasia – Ayre – Corant
Pause
				
William Young
Sonate D-Dur für Violine, Viola da gamba und B.c.	
(GB-DRc ms. D.2)
Vier Stücke für Gambe solo
Prelude - Allemande - Sarabande - 
Courante (mit Variation)
Georg Friedrich Händel
Sonate g-Moll für Violine und B.c.
HWV 368 (Opus I Nr. 10)
Andante - Allegro
Adagio - Giga
John Jenkins
Fantasia-Suite a-Moll 
für Violine, Viola da gamba und B.c.
Fantasia – Almain – Ayre
Hamburger Ratsmusik
Christoph Heidemann
Barockvioline
Simone Eckert
Viola da gamba
Ulrich Wedemeier
Laute
Barock in London
„Strike the viol, touch the lute“, – „Streiche die Gambe, schlage die Laute!“ 
So rief Englands berühmtester Barockdichter, John Dryden, in seiner Caecilienode den Londoner Musikern seiner Zeit zu. Henry 
Purcell und alle übrigen musizierenden Zeitgenossen Drydens ließen es sich nicht zweimal sagen: Was für Gambe und Laute im 
England des Barock komponiert wurde, füllt noch heute Bände um Bände, nicht nur in englischen Bibliotheken. Denn seit 
dem „Golden Age“, dem Goldenen Zeitalter unter Königin Elisabeth I., verkörperten die beiden Instrumente die englische 
Hofkultur in Reinform. Im 17. Jahrhundert wurden das „british Chambopinship“ auf Laute und Gambe sogar 
zum „Exportschlager“. Musiker wie John Dowland oder William Young brachten englische Gamben- und Lautenkunst auf 
den Kontinent.
Mit der Barockgeige verhielt es sich genau umgekehrt. Obwohl es auch auf diesem Instrument einheimische Musiker zu 
beachtlicher Geläufigkeit brachten, war die Barockgeige in England bald die Domäne der Italiener. Händels virtuoseste 
Geiger waren Pietro Castrucci aus Rom und Francesco Geminiani aus Lucca – nur die bekanntesten Namen in einem Heer von 
italienischen Streichern, die das Rom der Händelzeit überschwemmten.
Auch in unserem Programm begegnen sich auf den drei Instrumenten zwei musikalische Nationstile: der englische Stil mit 
seiner ausgeprägten Vorliebe für die „sweet dissonance“, die „süße Dissonant“, für Fantasien und Consortmusik, und der 
italienische Stil mit seinen expressiven Sonaten, seinem modernen Affektausdruck und den rauschenden Sequenzen. All dies 
haben sich englische Komponisten erst nach und nach erobert, bis 1711 der Gigant Händel in London eintraf und mit einem 
Mal dem italienischen Stil Tür und Tor öffnete. So ist unser Programm eine kleine Reise durch fast 100 Jahre Londoner 
Musikgeschichte – von der noch sehr englischen Musik eines John Jenkins über den „vermischten Geschmack“ eines Henry Purcell 
bis hin zur italienisch-flächigen Brillanz Händels.
Henry Purcell
Prelude und Sonata
Der Vortritt in unserem Programm gebührt natürlich Henry Purcell, dem „Orpheus britannicus“. Das größte Musikergenie, das 
England jemals hervor gebracht hat, begann seinen Weg als Chorknabe der Chapel Royal – ungefähr in jenem Kostüm, das man jüngst 
bei der Hochzeit von Prince William und Kate noch an einigen Knaben der Chapel Royal bewundern konnte. Schon in Purcells Jugend 
war der königliche Knabenchor Jahrhunderte alt und ein ehrwürdige Institution, zugleich eine Kaderschmiede für den heimischen 
Komponistennachwuchs. 
Der kleine Harry begann schon als Teenager mit dem Komponieren – unter persönlicher Anteilnahme von König Karl II., dessen 
Rückkehr auf den Königsthron 1660 zur „Restauration“ der Monarchie, aber auch des Londoner Musik- und Theaterlebens geführt 
hatte. Rasant entwickelten sich Purcells Fähigkeiten: Schon 18 Jahren schuf er sein Gesellenstück in Form seiner Fantazias für 
Gamben, die der englischen dieser Gattung die Krone aufsetzten. Kurze Zeit später schwenkte er zum italienischen Stil über und 
beglückte England mit einigen der ersten Triosonaten für Violinen, die dort bekannt wurden. 
Erst um 1670 waren englische Ohren „gebildet genug, um für die Sonaten bereit zu sein“ – „refined and polished and made fit 
and eager for the sonatas“, wie es der große englische Musikhistoriker Charles Burney ausdrückte. Purcell veröffentlichte 
seine Sonatas in III Parts 1683, als er gerade erst 24 Jahre alt war. Sie konfrontierten London mit den Errungenschaften der 
komponierenden Geiger Norditaliens, eines Vitali, Legrenzi, Cazzati, Lonati und Colista. Diese damals in ganz Europa berühmten 
Namen repräsentierten die Triosonate in ihrem Entwicklungsstadium vor Corelli, dessen Einfluss erst zur Händelzeit in London 
prägend werden sollte. Purcell folgte noch dem älteren Modell und schrieb Sonaten, die aus relativ kurzen, stark kontrapunktischen 
Sätzen zusammengefügt sind. Seine englische Neigung zu ausdrucksstarken Dissonanzen konnte und wollte er dabei nicht 
unterdrücken, frönte aber zugleich der Klangsinnlichkeit Italiens in Terzen- und Sextenparallelen. In unserer Fassung der 
g-Moll-Sonate wird die zweite Violine durch Gambe ersetzt – eine gängige Variante für englische Triosonaten, wie wir noch am 
Beispiel von William Young hören werden.
Georg Friedrich Händel
Gambensonate g-Moll, HWV 364b
Als Georg Friedrich Händel 1724 in seinem Haus in der Lower Brook Street zu London die letzten Taktstriche hinter 
seine g-Moll-Violinsonate zog, muss ihm aufgefallen sein, wie gut sich das Werk auch für Viola da gamba eignete, denn auf 
der ersten Seite notierte er den Anfang noch einmal im Altschlüssel und schrieb dazu Per la Viola da gamba. Bei diesem kurzen 
Hinweis ließ er es bewenden, wohl wissend, dass sich genügend Gambisten finden würden, die seine Anweisung in die Tat umsetzen 
und die g-Moll-Sonate für ihr Instrument arrangieren würden.
Im Händel-Werkeverzeichnis führt diese Sonate deshalb zwei Nummern: HWV 364a für die Violinfassung, HWV 364b für die 
Gambenfassung. Nicht authentisch dagegen ist die Fassung für Oboe, in der die Sonate seit dem 18. Jahrhundert bis heute 
immer wieder gedruckt und gespielt wurde. Obwohl Händels Original die G-Saite der Violine ausgiebig nutzt und damit den Umfang 
der Oboe und Querflöte deutlich unterschreitet, druckten Verleger in Amsterdam und London das Stück mehrfach als Nr. 6 einer 
Sammlung von Solos for a German Flute, a Hoboy or Violin ab. Diese Ausgabe war so erfolgreich, dass sie sogar von Pariser 
Verlegern nachgedruckt wurde. In jeder dieser Ausgaben blieben die tiefen Noten stehen, also hatten sich die Flötisten und 
Oboisten das Stück auf den Umfang ihres Instruments einzurichten. Es steht damit außer Zweifel, dass Händel bei dieser Sonate 
zuerst an die Violine und dann an die Gambe dachte, kaum an ein Blasinstrument.
Der Anfang des ersten Satzes dürfte Händelfreunden vertraut sein: Der Meister übernahm ihn aus einem Andante seiner 
Wassermusik. In der Sonate entwickelte Händel aus diesem schönen Motiv ein ausdrucksvolles Andante larghetto. Darauf folgt 
ein sehr rhythmisches Allegro mit kraftvollen Dreiklangsthema und virtuosen Passagen. Nach dem kurzen Intermezzo des dritten 
Satzes kommt das Finale als wirbelnde Giga daher, eine einzige Folge perlender Triolen. Händel gefiel dieser Satz so gut, dass 
er ihn für die Ouvertüre seiner Oper Siroe 1727 noch einmal verwendete.
Was übrigens die Viola da gamba betrifft, kannte Händel das Instrument sicher schon aus seiner Hallenser Jugendzeit, war 
es doch aus der Kammer- und Kirchenmusik mitteldeutscher Städte um 1700 nicht wegzudenken. Den ersten Gambenvirtuosen dagegen 
traf er in Italien, 1707 und 1708 in Rom. Für einen namentlich nicht bekannten Gambisten komponierte er damals virtuose Soli in 
seinem Osteroratorium La Resurrezione und seiner Kantate Tra le fiamme. Sie zeugen von Händels subtilem Verständnis für die 
Klangmöglichkeiten des Instruments.
William Young
Sonaten und Gambenstücke
Wer um 1650 durch Innsbruck reiste, konnte dort einen der virtuosesten Streicher Europas hören: den Engländer 
William Young. Als Virtuose auf der Viola da gamba zog er Berühmtheiten der Epoche in seinen Bann wie etwa Königin 
Christina von Schweden. Die Tochter König Gustav Adolfs reiste nach ihrer Abdankung und ihrer Konversion zum katholischen 
Glauben im Triumphzug durch Europa, um sich in Rom niederzulassen. Auf ihrem Weg dorthin wurde sie in Innsbruck vom 
Habsburger-Erzherzog Ferdinand Karl und seiner Florentiner Gattin Anna de’ Medici empfangen. Von allen Ehren, die ihr am 
Tiroler Hof erwiesen wurden, war es das Gambenspiel des William Young, das sie am meisten entzückte. 
Ähnlich äußerten sich englische Kaufleute, österreichische Adlige und andere Reisende, die in Innsbruck Station machten 
und die Gelegenheit hatten, Young spielen zu hören. Selbst Kaiser Ferdinand III., in musikalischen Dingen wahrhaft ein 
Kenner und von seiner Wiener Hofmusik verwöhnt, war von Young so bezaubert, dass er ihm 100 Dukaten schenkte, nachdem er 
ihn in Regensburg gehört hatte. 
Am Hof des musikliebenden Erzherzogs Ferdinand Karl fand Young ausreichend Gelegenheit, die moderne italienische Musik 
zu studieren, etwa in den Opern von Antonio Cesti. Dieses Studium konnte er an der Seite seines Herrn auf einer ausgedehnten 
Italienreise im Frühjahr 1652 vertiefen. Es verwundert deshalb nicht, dass Young der erste englische Komponist war, der Sonaten 
unter diesem Namen komponierte. Seine in Innsbruck gedruckte Sonatensammlung von 1653, aber auch einzelne handschriftlich 
überlieferte Stücke wurden zu einem wichtigen Anschauungsmodell für den jungen Purcell in London.
Die beiden Sonaten von Young, die wir hören, sind noch ganz dem Stil des Frühbarock im Gefolge Monteverdis verpflichtet. Sie 
entstammen einem Manuskript im englischen Durham, wurden also im England jener Jahre offensichtlich mit Begeisterung 
gespielt. Youngs eigenes Instrument, die Bassgambe, steht hier der Violine gegenüber. Über dem Generalbass, den in unserem 
Konzert auf der Laute ausgeführt wird, sind die beiden Streicherstimmen eng verzahnt und lösen sich in lebhaftem Dialog ab.
John Wilson
Stücke für Theorbe
Das Theater war für die Londoner der Shakespearezeit das wichtigste kulturelle Medium, zu dessen Faszination auch die Musik 
beitrug. Den Lautenisten John Wilson etwa konnte man in den Aufführungen der King’s Men sehen, zu deren Reihen im ganz 
frühen 17. Jahrhundert auch William Shakespeare selbst zählte. In einer Aufführung von dessen Komödie Much Ado about 
Nothing um 1620 scheint Wilson so schön Laute gespielt zu haben, dass sein Name sogar in die Folioausgabe der Werke 
Shakespeares von 1623 Aufnahme fand.
Zunächst stand er 15 Jahre lang in städtischen Diensten, bevor er 1635 in die King’s Musick König Karls I. aufgenommen 
wurde. Als der Hof vor den Truppen Cromwells 1642 nach Oxford flüchtete, nutzte Wilson die Gelegenheit, dort zum Doktor der 
Musik zu promovieren. Die Niederlage der königlichen Truppen gegen die Puritaner überlebte er im Schutz eines Adligen und 
kehrte danach im Rang eines Professors nach Oxford zurück. Dort wurden seine Cheerful Ayres or Ballads, seine fröhlichen 
Lieder und Balladen, als erster Notendruck in Oxford überhaupt herausgegeben. 
Als 1660 König Karl II. aus dem Exil nach England zurückkehrte, trat auch Wilson wieder in die Hofmusik ein. Im damals hohen 
Alter von 66 Jahren verstarb er und wurde im Kreuzgang von Westminster Abbey beigesetzt – eine hohe Ehre, die dem bedeutendsten 
englischen Lautenisten und Songschreiber seiner Zeit wohl angemessen war. Neben seinen mehr als 200 Liedern bezauberten auch 
seine Lautenstücke die Zeitgenossen. Auch in ihnen spielt die Fantasy – wie bei John Dowland – eine entscheidende Rolle, jedoch 
nicht als freies Schweifen in Akkorden und Laufwerk, sondern als englische Fantasia, die vom kontrapunktischen Spiel mit den 
Motiven geprägt ist.
John Jenkins
Fantasia-Suiten in g
Auch John Jenkins setzte sich mit der großen Tradition der Fantasy oder Fantasia auseinander, für die er eine eigene Lösung 
fand: die Fantasia-Suite. Im 16. Jahrhundert hatten die großen Komponisten der Insel wie William Byrd ihre Fantasien noch 
einsätzig geschrieben, aber mit mehreren, in Tempo und Takt kontrastierenden Abschnitten – ganz, wie sie 100 Jahre später 
auch noch der junge Purcell schreiben sollte. Jenkins setzte diese Abschnitte deutlich voneinander ab und verlieh ihnen zum 
Teil den Charakter von Tänzen wie Allemande (in England Almain) oder Courante (Corant), zum Teil den von gesanglichen 
Stücken, also einer Air (Ayre). Eingeleitet werden diese fast durchweg dreisätzigen Suiten von der eigentlichen Fantasia, die 
ein Thema kontrapunktisch durchführt.
Mit dieser sehr speziellen Form war Jenkins so erfolgreich, dass er unangefochten als der größte Meister der Fantasia 
im 17.  Jahrhundert und Erbe von William Byrd angesehen wurde. Deshalb berief man ihn noch 1660 in die königliche Kapelle 
Karls II., obwohl er den Dienst nicht mehr versehen konnte – honoris causa.  Der große alte Mann der englischen Streichermusik 
war zwar auf die Lyra spezialisiert (eine besondere Variante der Gambe), doch er stammte aus einer Streicherfamilie, in der 
bereits 1617 etliche Violinen vorhanden waren.  Deshalb bezog er die Geige als Oberstimme auch in seine Consortmusik ein.
Das Besondere seiner Fantasien hat der englische Musikhistoriker Andrew Ashbee in glühenden Worten 
beschrieben: „Sein kompositorisches Genie war unverwechselbar in seiner lyrischen Erfindungskraft und seiner Begabung 
für harmonische Strukturierung seiner Stücke. Die Modulationen sind nie abrupt, weitgespannte Antizipationen und auf subtilste 
Weise aufgebaute Steigerungen erzeugen eine emotionale Intensität, die in jener Zeit einmalig war.“
Georg Friedrich Händel
Violinsonate g-Moll, HWV 368
„Not Mr. Handel’s Solo“ schrieb ein Musikkenner um 1735 auf die Noten der g-Moll-Violinsonate, HWV 368. Wieder 
einmal – wie wir es schon im Falle der Gambensonate g-Moll beobachten konnten – hatte Händels Verleger Walsh sich bei 
seinem wichtigsten Komponisten großzügig bedient, um eine benutzerfreundliche Sammlung von Solos for a German Flute 
zusammen zu stellen. Diese insgesamt 12 Sonaten für Querflöte und B.c. sind unter Händelfreunden als sein so 
genanntes „Opus 1“ bekannt, obwohl es diese Opuszahl nie gegeben hat. Zehn der Stücke stammen tatsächlich vom 
Komponisten, zwei aber muss sich Walsh aus einer anderen Quelle besorgt haben. Denn genau zu diesen beiden Sonaten 
liegen keine Handschriften von Händel vor, dafür aber die zitierte Anmerkung eines Musikliebhabers, der 
offensichtlich – wie viele andere Kenner – spürte oder wusste, dass diese beiden Sonaten Händel unterschoben worden waren.
Tatsächlich klingt die g-Moll-Violinsonate mit der missverständlichen Zählung Opus 1 Nr. 10 nicht sehr nach Händel, vielmehr 
nach einem Musiker, der sich Telemanns Tafelmusik sehr gut eingeprägt und einige Einfälle daraus in eine moderne italienische 
Sonate verwandelt hatte. Äußerlich ist der Aufbau der Gambensonate g-Moll sehr ähnlich, im Detail aber wesentlich steifer und 
ungelenker: Auf ein feierliches Andante als langsame Einleitung folgt ein rhythmisch profiliertes Allegro im Vierertakt. Nach 
einer kurzen Sarabande (Adagio) nutzt auch hier das Finale den mitreißenden Rhythmus einer Giga.
John Jenkins
Fantazia-Suite in a
Die abschließende Fantasia-Suite von Jenkins zeigt noch einmal beispielhaft die Tugenden der „altenglischen“ Musik, die 
von Händels italienischem Gusto auf breiter Front verdrängt wurde. Die Geige geht mit einer süßen Melodie im Dreiertakt voran, die 
ihre Nähe zu den „Tunes“ englischer Volksmusik nicht verleugnet. Im weiteren Verlauf gesellt sich die Gambe mit gebrochenen 
Dreiklängen hinzu – ein wunderbarer, fast frühromantischer Klangeffekt. Die Almain (Allemande) verharrt im tiefen Register und 
in melancholisch strengem Kontrapunkt. Die abschließende Ayre (Air) ist auf einer Art Cantus firmus aufgebaut, den die Gambe 
zunächst solistisch vorträgt, bevor er dreistimmig ausgesponnen wird. Londoner Zuhörer des Barock hätten an diesem Stück 
die „sweet dissonances“ geschätzt, die Originalität im Finden und Erfinden, aber auch die Melancholie.
Karl Böhmer
Hamburger Ratsmusik
Die Anfänge der Hamburger Ratsmusik reichen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Nach dem Grundsatz Gott zu Ehren und Hamburg 
zur Lust, Ergötzlichkeit und Nutz leistete sich die Stadt ein Eliteensemble von acht Ratsmusikern, das vielen fürstlichen 
Hofkapellen Konkurrenz machen konnte. Seine erste Blüte erreichte das Ensemble im 17. und 18. Jahrhundert unter führenden 
Musikern wie William Brade, Johann Schop, Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach. Wiederauferweckt wurde 
es 1991 von der Gambistin Simone Eckert. Das Ensemble konzertiert heute auf den wichtigen Festivals in Deutschland, darunter 
die Göttinger Händelfestspiele, die Händel-Festspiele Halle, das Bachfest 2004 in Hamburg, Bayreuther Barock, der Fränkische 
Musiksommer, die Niedersächsischen Musiktage, die Thüringer Bachwochen, die Darmstädter Residenzfestspiele, das internationale 
Buxtehudefest 2007 in Lübeck, die internationalen Heinrich-Schütz-Tage 2007 in Hamburg, das Bachfest Leipzig, das 
Schleswig-Holstein Musikfestival, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, den MDR-Musiksommer, das Rheingau Musikfestival, Italia 
mia und die Resonanzen in Wien, die Internationalen Orgelwochen Nürnberg, das Festival Sandstein und Musik in Dresden, das 
Moselmusikfestival und die Europäischen Wochen Passau. Die inzwischen mehr als zwanzig CDs mit Ersteinspielungen Alter Musik und 
Aufnahmen für fast alle deutschen Rundfunksender dokumentieren seine bedeutenden Wiederentdeckungen von Musik aus Barock und 
Frühklassik. Seit 2009 veröffentlicht die Hamburger Ratsmusik deren Notenmaterial in einer eigenen Editionsreihe beim Verlag 
Walhall. 2006 wurde das Ensemble mit dem Echo Klassik und 2010 mit dem Echo Klassik Sonderpreis ausgezeichnet.
Christoph Heidemann, Barockvioline, geb. 1965, studierte in Hannover bei Werner Heutling und Oscar C. Yatco. Meisterkurse 
besuchte er bei Sigiswald Kuijken und Ingrid Seifert. Er war Konzertmeister der Jungen Deutschen Philharmonie und gründete 1992 
das Barockorchester L´Arco Hannover, das er als Konzertmeister leitet. Er ist Mitglied des Ensembles La Ricordanza und des 
Hoffmeisterquartetts sowie der Hannoverschen Hofkapelle. Er unterrichtet an der Musikhochschule Hannover das Fach Ensembleleitung 
und leitete dort bis zum Sommer 2008 das studentische Collegium Musicum. Er spielt - je nach Epoche - eine Violine nach Nicola 
Amati (barock) oder nach Giuseppe Antonio Guarneri (klassisch), die beide vom Geigenbauer Konrad Kohlert aus Poxdorf/Franken 
gefertigt wurden. 
Simone Eckert, Viola da gamba, geb. 1966, absolvierte ihr Musikstudium an der Musikhochschule Hamburg bei Ingrid 
Stampa und an der Schola Cantorum Basiliensis bei Hannelore Mueller und Jordi Savall, das sie 1990 mit dem Diplom für Alte 
Musik abschloss. 1991 gründete sie das Ensemble Hamburger Ratsmusik. Seit 1992 ist sie Dozentin am Hamburger Konservatorium 
und leitet Seminare für Viola da gamba an verschiedenen Institutionen in Deutschland und England. Neben dem Repertoire aus 
Renaissance, Barock und Frühklassik beschäftigt sie sich intensiv mit Neuer Musik für Viola da gamba. Zahlreiche Werke sind 
ihr gewidmet und von ihr uraufgeführt worden. Regelmäßige Engagements führen sie an die Staatsoper Hamburg und als 
Solistin, Ensembleleiterin und Dozentin durch ganz Deutschland, zahlreiche Länder Europas und Japan. Sie spielt mehrere 
Originalinstrumente: zum einen eine Viola da gamba von Johann Christian Hoffmann, dem Instrumentenbauer und Freund Johann 
Sebastian Bachs in Leipzig, von ca. 1730; zum anderen eine Viola da gamba aus Prag, 7-saitig, von ca. 1740 und eine 
Diskant-Viola da gamba von Leonhard Maussiell, Nürnberg 1719.
Ulrich Wedemeier, Laute, studierte Gitarre an der Musikhochschule Hannover bei Klaus Hempel, später 
Lauteninstrumente bei Stephen Stubbs. Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit als Solist konzertiert er seit 
über 15 Jahren mit den Ensembles Musica Alta Ripa, Hamburger Ratsmusik, Duo Panormo und mit Countertenor Kai Wessel. Er 
trat u. a. auf mit der Hannoverschen Hofkapelle, dem Dresdner Barockorchester, der Camerata moderna (Essen), der Musica 
Fiata (Köln), mit I Ciarlatani (Heidelberg), dem Rosenmüller Ensemble (Leipzig), dem Niedersächsischen Staatstheater, der 
Oper Stuttgart, dem Staatstheater München, der Oper Halle, der Musica Antiqua Köln, den Deutschen Händel Solisten Karlsruhe 
und der Lautten-Compagney (Berlin) auf.